In unserer modernen Welt sind Pferde, sofern sie nicht wild leben, mehr oder weniger von uns Menschen abhängig. Entsprechend sind es wir Menschen, die hauptsächlich die Lebensumwelt von Pferden bestimmen. Daher ist es logisch, dass die allermeisten Verhaltensprobleme bei Pferden wie z.B. ängstliches oder aggressives Verhalten in aller Regel auf menschliches Verhalten zurück zu führen sind. Natürlich kann es auch einfach unglückliche Situationen, einen Unfall oder ein unverhergesehenes Ereignis geben, die Pferde ängstlicher machen oder sogar traumatisieren können. Dennoch steht am Anfang einer Verhaltensstörung oftmals eine ungünstige Kommunikation, eine schlechte Erfahrung, ein Missverständnis. Leider liegt es in der Natur der Sache, dass eine solchermassen unglückliche Konstellation entgleisen kann und Pferd und Mensch sich in einer endlosen Kette von sich aufschaukelnden, immer frustrierender werdenden Reiz- Reaktionsmustern wie in einem Teufelskreis erschöpfen, bis die Situation aussichtslos erscheint.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Pferde unsere Gefühle über verschiedene sensorische Kanäle, auch z.B. dem Geruchssinn, wahrnehmen können. Auf diese Weise teilen wir Menschen Pferden Ängste, Stress und Aggressionen mit, auch wenn wir das nicht bewusst tun und auch nicht wollen. Aus diesem Grunde ist es für den Betroffenen ausgesprochen schwierig, eine solch verfahrene Situation aufzulösen, denn die Bilder im Kopf, die vorhergehenden Erfahrungen und Frustrationen schaffen eine emotionale Erwartungshaltung, die das Pferd wiederum wahrnehmen kann und die entsprechende Reaktionen auf Seiten des Pferdes auslösen.
Henry Sandkuhles Arbeit mit Pferden zeichnet sich dadurch aus, dass er eine neutral positive Arbeitsatmosphäre für das Training schafft. Voraussetzung dafür ist eine unbedingt, wertschätzende und akzeptierende Haltung dem Pferd gegenüber gepaart mit einer überaus ruhigen, weitestgehend non-verbalen Kommunikation. Seine jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit Pferden sowie die Zeit, die er mit wild lebenden Pferden verbracht hat, haben ihn zu einem Meister der Körpersprache in der Kommunikation mit Pferden gemacht. Diese spezielle Trainingsatmosphäre erlaubtes ihm -manchmal sogar in kürzester Zeit – ungünstige Reiz-Reaktionsmuster zu umgehen oder zu durchbrechen. Damit kann ein neutral-positiver “Raum” geschaffen, in dem das Pferd neue Verhaltensmuster erlernen kann.
Seine eigenen Pferde reitet er vollkommen frei.